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50 Jahre Flugplatz Auerbach - eine Geschichte in Bildern

Der Verkehrslandeplatz Auerbach - gelegen auf einer Anhöhe westlich der Großen Kreisstadt Auerbach, mitten im Vogtland – ist Heimat für die Flugsportler des ortsansässigen Fliegerklubs und beliebter Anlaufpunkt für Geschäfts- und Privatflieger aus ganz Europa.

Auch wenn er mit seinen 65 Jahren, die er im September 2022 vollendet, eher zu den jüngeren Flugplätzen in Deutschland zählt, so ist doch ein Ausflug in seine Geschichte nicht minder interessant...

Am 2. Mai 1915 landete am Bendelstein der erste Doppeldecker(Bild links) der damaligen Luftwaffe mit dem Beobachter Oberflugmeister Klotz aus Auerbach. Er startete zu seinem Rückflug nach Johannisthal bei Berlin am 3.5.1915. Dieser verlief jedoch nicht ohne Zwischenfall - die Flieger kamen in der Nähe von Gößnitz in ein Regen- und Hagelwetter, das den Propeller dermaßen beschädigte, dass in Leipzig eine Zwischenlandung vorgenommen werden musste.

1926 oder 1927 landete ein Pilot aus der Tschechei unterhalb der Bahnlinie am Feldschlösschen in Richtung Reumtengrün. Er hatte sich verflogen und musste notlanden. Nach 2 Tagen Haft und Ermittlung durfte er wieder starten und zurückfliegen.

Aber auch unter den Einheimischen gab es die ersten Flugsportenthusiasten. Schon 1912/13 hat sich ein Ellefelder Clemens Meisel (Bild rechts) mit dem Bau eines Flugzeuges mit Motor befasst. Bei seinem ersten Flugversuch wurde die Flugmaschine (Bild links) zerstört.

Die große flugsportliche Entwicklung in Auerbach und Umgebung setzte aber erst Mitte der 20er Jahre ein. Um 1927 wurden in Falkenstein und 1929 in Auerbach Flugvereine gegründet, die dem DLV (Deutscher Luftsport Verband) angehörten. Auch 4 Mädchen zählten schon damals zur flugbegeisterten Jugend in Auerbach. Später bildeten sich Fluggruppen in Treuen, Schöneck, Rodewisch und Rothenkirchen. Angeregt durch ältere Flieger und Ballonfahrer aus dem Ersten Weltkrieg und flugbegeisterten Jugendlichen begann man mit dem Bau von Gleitflugzeugen. Aus eigenen Mitteln und Spenden von Geschäftsleuten wurden Holz, Leinwand usw. gekauft und in Tausenden von Baustunden unter Anleitung fähiger Fachleute und Flugzeugbauleiter die Flugzeuge gebaut. In Falkenstein hat sich selbstlos der Ingenieur und Steinmetz Otto Kettemann eingesetzt. Der Gewerbelehrer Dipl.-Ing. Walter Engelmann war in Auerbach als Fluglehrer und Flugzeugbauprüfer verantwortlicher Bauleiter.

Während die Falkensteiner Fluggruppe schon 1928/29 in der Nähe der Juchhöh, in Neustadt und Siebenhitz die ersten Flugversuche durchführten, taufte die Auerbacher Fluggruppe am 21.9.1930 ihr erstes, selbst gebautes Gleitflugzeug auf dem Schulsportplatz der Realschulein Auerbach auf den Namen des besten Spenders „C. Hermann Pilz“.

Gestartet wurde damals mit einem Doppel-Gummiseil auf dem Gelände der Brauerei Günnel von Rothenkirchen in Richtung Wernesgrün am Fuße des Steinberges. Später flog man auch in Schönheide am Knock, in der Nähe von Schöneck, in Schreiersgrün hinter dem Turn- und Sportplatz und beim Feldschlößchen in Richtung Reumtengrün. Die Treuener Fluggruppe startete bei Buch in Richtung Treuen und am Krähenpöhl.

1932 fand auf dem Bendelsteingelände ein für propagandistische Zwecke von der SA organisierter Großflugtag mit Kunstflug, Fallschirmspringen und Rundflügen statt. Die DLV-Flugvereine nahmen an dieser Veranstaltung nicht teil.

Der DLV wurde 1936 aufgelöst und von dem neu gegründeten NSFK (Nationalsozialistisches Fliegerkorps) übernommen. Mitte der 30er Jahre hatte jeder Flugverein seinen eigenen Fluglehrer, in Auerbach Dipl.-Ing. Walter Engelmann und Willi Fischer, in Falkenstein Karl Taubner und in Treuen Wilhelm Goldstein. Die Fluggruppen Rodewisch und Rothenkirchen wurden von den Auerbacher Fluglehrern mit geschult.

Ab 1939 wurde der Segelflugsport in die vormilitärische Ausbildung einbezogen, der rein sportliche Segelflug musste eingestellt werden. Auch in dieser Zeit von 1939 bis 1945 flogen die Fluggruppen von Auerbach und Umgebung weiter auf den Hangfluggeländen Schreiersgrün, Schönheide und Schöneck.

Nach Kriegsende mussten alle Gleit- und Segelflugzeuge vernichtet werden, so auch die der vogtländischen Fluggruppen. Von den Segelfliegern glaubte keiner, dass es in absehbarer Zeit wieder möglich sein würde, Segelflugsport betreiben zu können. Aber schon 1950/51 wurde Modellbau und in Laucha/Unstrut und anderen, früheren Segelflugschulen Segelflug durchgeführt. 1952 kam es zur Gründung der GST (Gesellschaft für Sport und Technik).